TZI-Hilfsregeln mittels der Kunst ableiten:

  1. Teil der Intervention: Runder Tisch.
    Im Fokus des zweiten Interventionsteils stand die Erarbeitung und Sicherung von Kommunikationshilfen. Als impulsgebende Medien für die Erarbeitung der TZI-orientierten Kommunikationshilfen dienten Bilder der österreichischen Künstlerin und Begründerin des Projektes „CircleXperience“ Zenita Komad. Die Vorstellung und die Simulation des Projektes „CircleXperience“ von Zenita Komad sollten zum Erzeugen der Atmosphäre bzw. zum Hineinfühlen und Hineindenken in die Intention „einer Pädagogik für alle“ beitragen.

Die Studienteilnehmer bekamen die Aufgabe mit Hilfe von Zenita’s Bildern zuerst in einer Gruppe mittels Think-Pair-Share-Methode Kommunikationsregeln zu erarbeiten, danach im Plenum zu reflektieren und anschließend diese Regeln in einer Gruppe an dem Runden Tisch zum Thema „Wahl einer guten Umfeld im Kontext Schule“ umzusetzen.

Folien zum 2. Teil der Intervention sind unter dem Link TZI-Hilfsregeln zu finden.

TZI-Hilfsregeln sind, laut Matzdorf und Cohn (1992, S. 76) Interventionstechniken, „die den persönlichen Umgang mit den Axiomen und Postulaten stützen sollen“. Sie sind repräsentative Beispiele für die Operationalisierung der Postulate der TZI und Ausdruck der Anerkennung der Axiome. Es wird von Matzdorf und Cohn 1992, S. 76 betont, dass sie „weder in den Formulierungen an verbindliche Formen gebunden sind noch der Anzahl nach beschränkt. Dabei sind manche Hilfsregeln allgemein anwendbar und manche situationsspezifisch“. Wann und Wie sie einzuführen und anzuwenden sind muss der jeweiligen Situation angepasst sein (vgl. Matzdorf und Cohn 1992, S. 76).

Folgende Hilfsregeln wurden unter anderem in der durchgeführten Intervention eingeführt und von großer Bedeutung für die Durchführung und für die Ziele dieser Intervention: „Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen. Mach dir bewusst, was du denkst, fühlst und glaubst, und überdenke vorher, was du sagst und tust“. Die Autoren fügen folgende Erläuterungen zu diesem Hilfsregel zu: „Kommunikationen verlangen Takt und Timing“. „Wenn ich lüge oder manipuliere, verhindere ich Annäherung und Kooperation. Wenn ich selektiv und authentisch bin, begünstige ich Vertrauen und Verständnis. Wenn Vertrauen geschaffen ist, wird Filterung zwischen meiner Erfahrung und meiner Aussage zunehmend überflüssig. Je weniger solche Filter nötig geworden sind, desto einfacher, produktiver und froher ist die Kooperation von Partnern. Solches Vertrauen kommt nicht durch Konformitätsdruck oder in Übereilung zustande“ (Matzdorf & Cohn 1992, S. 77).
„Beachte Signale aus deiner Körpersphäre, und beachte diese auch bei anderen Teilnehmern.“ Dieses Regel wird von den Autoren weiter erläutert: „Die Körpersprache sagt viel über bewusste, aber auch unbewusste Gefühle aus. Die non-verbale Sprache ist oft eindrucksvoller als das gesprochene Wort. So kann der eigene Körper uns darauf hinweisen, dass wir Gefühle beachten und Gedanke überdenken sollen. Die Körpersprache, gerade weil sie meist unbewusster ist als Worte, ist zwar eher authentisch, darf jedoch von andern nur als möglicher Wegweiser und nur mit viel Bescheidenheit und Takt interpretiert werden (Cohn & Farau, 1984, S. 363 f. bei Matzdorf & Cohn, 1992, S. 77).